Trichterblase

„Eine Welt, die aus dem Bekannten konstruiert ist, ist eine Welt, in der es nichts mehr zu lernen gibt … [weil] es eine unsichtbare Autopropaganda gibt, die uns mit unseren eigenen Ideen indoktriniert.“– ELI PARISER, THE ECONOMIST, 2011
 
Der Projektor öffnet das Video in den Raum, der Trichter fängt es wieder ein. Szenisch werden unterschiedliche Aspekte miteinander verbunden. Genauso öffnet das digitale Netz bis zu einem gewissen Punkt Möglichkeiten, die die Filter wieder schließen. 2011 Jahren skizzierte der Politaktivist Eli Pariser bereits sein Konzept der Filterblasen. Er beschrieb es als “das persönliche Informations-Ökosystem”. Damit gemeint ist die Anwendung von Algorithmen, die NutzerInnen in einer Blase “isolieren”.

Pfadabhängigkeit

Die Arbeit „Pfadabhängigkeit“ akzentuiert den Meinungspool, in dem wir als passiver Verbraucher im Netz verbleiben. Es handelt sich um ein aus Labor- und Acrylglas gefertigtes Objekt. Durch einen Taster, den „Personal Identity Schalter“, wird die Apparatur, die sich letztendlich im Kreis dreht, in Gang gesetzt.  Dank der Personalisierungsfilter bestimmt dein vergangener Suchverlauf auch deinen zukünftigen. Immer wieder fischst du in deinem eigenen Teich, den Google so schön für dich filtert und sauber hält.

Delete - Ignore

Algorithmen unterscheiden Ähnliches nicht vom Gleichen. Provozierende Inhalte, die gesellschaftlichen Moralvorstellungen oder Urheberrechten wiedersprechen könnten, werden gefiltert. So werden auch künstlerische Werke oft wegen gewaltsamer, pornografischer, oder auch nur referenzieller Darstellungen aus sozialen Netzwerken gelöscht. In einem Trichter mit 100cm Durchmesser erscheinen Kunstwerke, die aus sozialen Netzwerken entfernt wurden, bevor sie schließlich in die Mitte des Trichters gezogen werden und dem Auge entgleiten. Die Arbeit thematisiert insbesondere die Frage danach, wo Zensur anfängt und wo Meinungsfreiheit aufhört.

Komfortzone

In der Arbeit „Komfortzone“ fängt ein Trichter mit einem Meter Durchmesser eine Videoprojektion ein, welche nur teilweise durch eine 7cm große Trichter-Öffnung endprojiziert wird. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Personalisierungsfiltern im digitalen Netz.  Die Installation weckt das Bedürfnis über den Trichterrand zu schauen, um nicht nur den Teilaspekt, sondern den ganzen Film zu sehen. Wissen ist Macht. Die größte Macht hat jedoch der, der den Informationsfluss überblickt. Demokratie verlangt, dass wir Dinge aus anderen Blickwinkeln betrachten, doch innerhalb der Filterblase sind wir immer mehr in unserer eigenen Komfortzone gefangen, aus der wir nur aktiv ausbrechen können.