In meiner Kunst setze ich mich mit dem Thema Farbe, insbesondere mit unserer Farbwahrnehmung auseinander. Überall in unserem Umfeld trifft Licht auf Objekte. Dieses Licht besteht aus unterschiedlichen Farbwellen. Das Licht wird von den Objekten teils absorbiert teils reflektiert. Wir sehen nur die Farben, die reflektiert werden.
Mich beschäftigt jedoch die Frage, wie die Welt denn aussehen würde, wenn wir sie nicht in den reflektierten Farben sehen würden, sondern stattdessen in den Farben, die absorbiert werden. Ziemlich schnell (zu schnell) bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Farben einfach invertieren lassen. So fing ich an, Fotografien zu invertieren und diese Negative abzumalen.
Der Prozess des farbumgekehrten Malens war zu Beginn ungewohnt.
Das gefiel mir gut, jedoch hielt dieser Effekt nicht lange an. Von daher beschloss ich keine invertierten Fotografien mehr abzumalen. Von nun an wollte ich meine Bilder selbst, also im Kopf, invertieren.
Ein gewisses Gefühl für die Farbumkehrungen hatte ich schon bekommen. Und an den Stellen, an denen ich einen Farbton mal doch nicht ganz getroffen habe, genau da, begann es für mich spannend zu werden.